


In der Folgezeit wusste ich nicht so richtig was ich mit meinem Leben anfangen soll. Dank sehr kompetenter Ärzte in Mainz kam ich nach meinem Krankenhausaufenthalt in eine Rehaklinik nahe Augsburg. Man sagte mir, da wäre einer der mich verstehen würde. Es war Roberto Simonazzi! Er hat schon ein paar Medaillen bei den Paralympics gewonnen und wenn er nicht wäre, dann wüsste ich nichts mit meinem Leben anzufangen. Er arbeitet mit einem Orthopädiemechaniker zusammen, den man sich als Amputierter nur wünschen kann – Herbert Ganter. Die zwei Jungs haben es geschafft mich wieder richtig gut hinzubekommen und dafür bin ich ihnen mein ganzes Leben lang dankbar. Die Prothesen von Herbert sind spitze – alles sitzt und passt perfekt! Gerade dieser Punkt ist sehr wichtig für meine Lebensqualität. Deswegen habe ich auch kein Problem damit mal von Köln nach Augsburg zu fahren wenn etwas mit der Prothese sein sollte.
Die Reha war sehr wichtig.
Hier habe ich gelernt, wie ich im Alltag mit der Behinderung umgehen muss. Das Wichtigste ist, sich selbst nicht als so ne Art “Alien” zu sehen, sondern zu akzeptieren das man eine Behinderung hat und sich dafür nicht schämen muss.
Man ist ja kein anderer Mensch.
Ich bin der gleiche Mensch wie vorher auch, wobei ich durch den Zwischenfall aber etwas ruhiger geworden bin. Ich denke jetzt anders über bestimmte Dinge, denn das Schicksal können wir nicht beeinflussen!